| Werbung |

Rahbiat-Banking - Schuldeneintreibung

Lhasa-Katmandu 2013

| Rahtgeber |
Ölteppich selbst gemacht
Biergarten
Stilles Wasser

Kleptomani sinnvoll nutzen

Verbinden: Wolkenbruch

Radtour von Lhasa (China) nach Katmandu (Nepal)

Sticker

Der Fachbegriff heißt Ateminsuffizienz, wir nennen es Urlaub. Vier unerschrockene Musketiere (Michael, Dirk, Jan und ich) stellen sich sportfeindlichen Bedingungen. Wir folgen dem Ruf des Berges und begeben uns mit dem Mountainbike in die atemberaubenden Höhen des Himalayas. Dabei legen wir in 12 Tagen ca. 1000 km von Lhasa (Tibet, China, auf 3600 m) über Pässe von bis zu 5200 m bis nach Katmandu (Nepal, auf 1400 m) zurück. Teilweise in Camps und teils in Hotels übernachtend.

Alle Touren lassen sich hier finden (search clicken). Ach und eins vorweg, damit keiner allzu große Erwartungen hat: Nein, den Yeti hab ich nicht gesehen.

Fazit: auch wenn wir alle sehr fit waren, war es insgesamt wegen der Kälte, der Höhe und dem Gegenwind eine große Belastung. Der limitierende Faktor ist der Sauerstoff und hier wird mentale Stärke gefordert.

The technical term is called respiratory failure, we call it vacation. Four intrepid Musketeers (Michael, Dirk, Jan and I) are apparent sport hostile conditions. We follow the call of the mountain and head to the mountain in the breathtaking heights of the Himalayas. We put in 12 days about 1000 km from Lhasa (Tibet, China, at 3600 m) over passes up to 5200 meters to Katmandu (Nepal, 1400 m) back. Partially in camps and partly in hotels about heeding

Die ersten Tage gilt es sich in Lhasa auf noch humaner Höhe zu akklimatisieren. Kultur ist angesagt. Lhasa als eine bedeutende Pilgerstätte bietet neben dem Potala weitere Tempel und vor allem viele betende Leute, die sich auf ihrem Rundkurs sich gerne auch mal dir in den Weg schmeißen. Weiß nicht, ob der eine Pilger darüber nachgedacht hatte oder sogar vorsorglich fürs Wohlbehalten gebetet hatte als er sich vor mein Rad geschmissen hatte, als ich gerade losfahren wollte. Sicher käme die Wiedergeburt als Raupe seiner Bewegung am nächsten.

Doch wir haben andere Sorgen. Hält das Wetter? Können wir zum Mt. Everest Basecamp? Wie kalt kann es noch werden? Wird jemand Höhenkrank? Wir holen mal erstmal unser selbstgekauftes Rad ab und fahren den ersten Tag Probe zu einem Kloster. Später Besprechung über den Tourablauf, das Base-Camp ist wegen heftigen Schneefall geschlossen. Zu dem Zeitpunkt ist auch der Weg zum Kloster Rongbuk, 8 km vor dem Base-Camp, gesperrt. Erste Enttäuschung macht sich breit und wir diskutieren Alternativen.

beten

Rund um die Stadt und Uhr wird gebetet

Collage

Blick runter vom Jokhang-Tempel, im Hintergrund der Potala

Collage
Collage

Yak vom Feinsten

Auch am zweiten Tag steht eine Kloster-Besichtigung an. Eingangs fällt einem der eigenartige Geruch auf. Man verbrennt hier nämlich Kerzen mit Yak-Butter. Das riecht etwas schlechter, als man sich das beim Lesen vorstellt. Wir werden vom Guide mit Erzählungen über Buddhas nur so zugeflutet, aber nach ca. 6 Kloster und Tempeln kennt man schon die 4 Wichtigsten Buddhas: den Past-Buddha, Present-Buddha, Future-Buddha und Yak-Butter.

Nach 2 vollen Tagen Gewöhnung geht's morgens los. Frühstück wieder im Raum ohne Heizung (draußen evtl. Minusgrade) und die Bedienung läßt auch gerne mal die eh schon dünnen Schiebeglastüren offen. Lust aufs Radfahren kommt da nicht so richtig auf...Aber das Wetter überascht und lässt Freude aufkommen. Die hält auch 3 Tage lang an bis der erste 5200er Pass unsere Euphorie etwas dämpft. Wieso krieg ich so schlecht Luft, obwohl ich keuche wie ein Blödmann und auch den Berg nur so hochkrieche? Irgendwie aber doch machbar, zumal die Temperaturen noch sehr zuträglich sind.

Letztes Bild vor dem Potala-Palast

Potala
erster Pass

Wir schrauben uns den ersten Pass auf 4800 m hoch

Leider kann man sich auch nach 10 Tagen nicht an diese Belastung gewöhnen. Selbst auf 4000 m muss ich zum Hotelzimmer im zweiten Stock auf halber Strecke Pause zum Luftholen machen um nicht blauangelaufen und schwarz vor Augen im Flur zu verrecken. Ein kleiner Test mit dem Radguide bei einem (sehr kurzen) Anstieg, den man zuhause locker durchdrücken würde zeigt, dass man sich evtl. doch dran gewöhnen könnte. Unser Radguide hat jedenfalls keine Probleme während bei mir jede Muskelfaser nach Sauerstoff schreit und ich selbst kurz vor dem Erstickungstod (gefühlt) auf halber Strecke aufgeben muss.

Abfahrt

Morgens 10 Uhr Abfahrt auf den ersten 5000er

5000er

Jaha, die Luft wird dünner

Nach insgesamt 5 Tagen noch recht harmloser Touren haben wir den ersten Ausfall: unser Radguide hat Knieprobleme und muss fortan mit dem Auto fahren. Zum Glück, denn wir beschließen gerade an dem Tag einen Pass mehr zu nehmen um etwas vor zu arbeiten, falls schlechtes Wetter kommen sollte. Dabei müssen wir uns nicht nur den zweiten Pass hocharbeiten, sondern haben es noch mit einem eisigen Gegenwind - bergrunter - zu tun. Kurz nachdem die Sonne uns verlassen hatte kommen wir durchgefroren und demoralisiert nach 107 km im Hotel an. Zum Glück dieses Mal kein Camp und wir freuen uns auf die Heizung. Nach kurzer Inspektion des Hotelzimmers ziehen wir für die externe Wärmequelle eine negative Bilanz. Michael ist sofort in der Badewanne verschwunden und schläft auch die ganze Nacht mit angezogener Jacke im Bett.

Collage
Collage

Letztes Mal Sightseeing in Gyantse und abends nochmal in Shigatse. Ich scheine ein beliebtes Fotomotiv zu sein.

Collage

Gebetsmühlen. Hier wurde das Glücksrad erfunden

Collage

So und dann wurde es auch irgendwann mal ungemütlich. Passhöhe 5200 m

Inzwischen haben wir uns an die Umgebung gewöhnt - die Umgebung aber noch nicht an uns. Wir kommen uns vor wie Rockstars (Achtung Wortspiel: Rock = Berg). Kinder rennen jubelnd aus dem Haus, winken uns zu und klatschen teils unsere Hände ab. Vorbeifahrende Touristen hupen und winken. Oft werden wir auch fotografiert. Eine Bus-Gruppe mit Tschechen begleitet uns ca. 3 Tage lang. Auf schneebedeckter Passhöhe lassen die sich mit nacktem Oberkörper ablichten. Als ich meinte, dass sie ganz schön verrückt seien, erwidert einer: "Ihr auch!".
Am siebten Tag fingen die Probleme mit der Höhe an. Erst bei mir. Ich schiebe mich 50 höhenmeterweise den Berg hoch, dann kurze Pause zum Luftholen und Trinken. Mit einigem Rückstand, den ich nur durch die verkürzte Mittagspause noch kompensieren konnte, hab ich den Pass geschafft. Und das hat sich gelohnt, denn wir können am ersten von drei Tagen den Mount Everest sehen. Folgende Tage fordern weitere Ausfälle, die die beiden ins Auto zwingen. Collage

Belohnt wurden wir aber mit einem herrlichen Ausblick auf den Mount Everest und weitere 8000er

Collage

...und dann stand da dieses Tor - Eingang zum Everst-Nationalpark? Vorne und hinten ca. 100 m Betonstraße, sonst nur noch Schotterpiste

Collage

Auf geht's zum Everest auf von nun an 3 Tage ohne Asphalt

Collage
Es konnten zwar alle noch zum Kloster Rongbuk am Fuße des Mount Everest, allerdings gleiten wir am dritten Schotterpisten-Tag nur noch zu zweit das einzige Mal zumindest bergrunter mit dem Wind durch eine Landschaft, die mich denken läßt, dass hier ein neuer Planet gebaut würde. Collage

8 km vor dem Mount Everest Base-Camp auf 5000 m

Collage

Collage

Auf der Flucht vor den Yaks. Der Tag fing schön mit Sonnenschein und windstill an. Aber wir wussten es ja schon, dass ab 11:30 Uhr der Wind anfängt. Und dann fing der wohl heftigste Sturm an. Zudem war der Weg durch kurze Anstiege allein schon eine Herausforderung.

Collage

Nagut, wer keine Heizung hat, findet das vielleicht "Hot"

Angekommen auf der Asphaltstraße entschließen wir uns weiter zu den vom Lonely Planet gelobten Hot-Springs zu fahren und auch dort im Hotel zu übernachten. So wie auch wir nach luftiger Höhe finden wir die tibetanische Oase vor: heruntergekommen! Wir sudeln noch in dem fußhohen, lauwarmen Wasser und campen in der Nähe auf ca. 4400 Meter.
Diese Nacht und der anschließende Tag fordern seine Opfer. In der Nacht war es so kalt, dass mein Trinkwasser im Zelt gefroren war. Außerdem muss einer von uns schnell runter zur nächsten Stadt, da seine Kopfschmerzen nicht besser werden. Da die Gruppe aber zusammen bleiben muss, beschließen wir zu dritt so weit zu fahren wie es geht. Ziel: in der Senke des Doppelpass die Räder aufladen. Wir alle waren heil froh, dass wir das "durften", da wir wieder einmal mit heftigem, eisigem Gegenwind kämpfen mussten und die Straßen nun von Schnee gesäumt waren. Auch wäre das Camp zu hoch und noch im Schnee liegend gewesen. Collage

Man sieht hinten noch, wie sich die Straße weiter durch den Schnee schlängelt

Collage Collage

Hier ab Nyalam auf 3600 m geht's runter und mit jedem Meter wird's schön wärmer

Collage

Damit haben wir dann auch den gröbsten Teil geschafft. Von nun an rollten wir durch eine fast subtropische Landschaft runter zu Grenze Nepals. Unter anderem durch die Stadt Zhangmu, das kleine Tijuana Chinas. Die Stadt zieht sich über ca. 500 Höhenmeter und dient als Umschlagplatz für die Grenztransporte. Hier verabschieden wir uns von unserer Crew, die nicht rüber darf.

Collage

Nach dem Grenzübertritt, das reinste Chaos, die Uhr zeigt 2 Stunden und 15 Minuten weniger an, LKW parken irgendwo oder fahren wild durch die Gegend, Banken geschlossen, überall wuseln Leute rum, den Einreisestempel haben wir nur zufällig bekommen und wechseln bei irgendjemanden Geld, der unser Gepäck auch gleich einen Ort weiter fährt. Wir fahren dabei hinterher und hoffend er zischt nicht mit dem Gepäck ab. Also hinten dran bleiben. Und das bei Straßen, die den Namen nicht verdient haben: Schotter, Geröll, Bäche fließen über die Straße und Schlaglöcher, die Kleinwagen verschlucken können. Zu allem Überlfluss fahren die wie die Idioten auf der engen Holperpiste. Unterwegs bemerkt Michael: "Ach, was ich euch noch sagen wollte: die haben hier Linksverkehr" - Danke für diese zeitnahe Information. Habe daraufhin mein Fahrverhalten überdacht: genauso weiterfahren, ist eh alles egal hier.

Collage Collage

Oben: Energie auftanken mit Süßkram

Links: Weiter geht's in Nepal runter von ca. 1600 m auf 500 m und dann wieder hoch

In Katmandu bahnen wir uns den Weg gen Hotel, allerdings scheint unser Navigator mit seinem GPS Probleme zu haben und ich übernehme mit meinem Handy die Navigation - kürzeste Strecke. Wie wühlen uns mitten durch den Touristenplatz "Durber-Square" und übersehen auch gleich, dass man eingangs ca. 5 € Eintritt bezahlen soll. Zu dumm, dass die Gebühreneinzieher nicht auf schnellere Radfahrer vorbereitet waren. Aber eine einfache Fahrt durch Straßen, die bei uns selbst für Fußgängerzonen zu klein sind, war das nicht.

Am näxten Tag werden die Räder geputzt und anschließend verkauft. Dazu klappern wir alle möglichen Geschäfte, Tourenveranstalter und Radverleihe ab. Als Option B prüfen wir auch den Versand nach Hause. Letzten Endes fanden wir 2 Interessenten, die bereit waren unseren Wunschpreis (minus Verhandlungsspielraum) zu bezahlen - in nepalesische Rupies. Das waren dann 200.000 Rupien in 500er und 1000er Scheinen. Man brauchte schon zwei Hände um diesen Stapel zu einer Geldwechselstube zu bringen.

Collage
Collage Collage

Ich finde ja Sightseeing affig

Links: Patan in der Nähe von Katmandu

| Verschiedenes |

Helfen sie mit das Bildungsnivau niedrig zu halten, lesen sie meine Seite!

Roy Black (ist doch verschieden, oder?)

| Werbung |


Was anderes kommt mir nicht in die Tüte!