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Neuseeland mit dem Rad oder warum Schafe?

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Ein Urlaub fast 2000 km mit dem Rad durch Neuseeland. Hier meine Foto-Love-Story und eine kurze Übersicht der Route (diesmal kein Tagebuch). Die Schafe sind auf den Fotos schon wegretuschiert. Wer da dann auch noch mal hin möchte, kann sich unten die Reisetips durch lesen oder mich direkt befragen.

Was gibt es Besseres als diesen nicht enden wollenden Winter auf Neuseeland zu verbringen? Dort ist nämlich alles anders: im Winter kann man baden, wandern und eben auch schön Radfahren. Dafür geht der Neuseeländer im Sommer Ski fahren. Tagsüber ist kaum Licht und die Sonne kommt erst zum Abend raus. Der Neuseeländer hat sein ganzes Leben entsprechend umgestellt und ist nachtaktiv. Die Sonne steht da übrigens Mittags im Norden, weswegen ich mich den ersten Tag nach Karte eigentlich immer verfahren hatte. Erst Berbel brachte mich drauf, als sie meinte, dass hier doch alles anders ist.

Einen Schritt vorraus ist man beim Verkehr. Während auf deutschen Autobahnen

immer noch auf der linken Spur gedrängelt wird, und die rechte frei ist, macht der Neuseeländer den logischen Schritt und läßt gleich alle links fahren. (Natürlich nicht, den entgegen kommenden Verkehr.) Das hatten wir dann auch nach einer Woche endlich verinner-licht. Sonst gabs immer das allmorgendliche Ach-ja-links-fahren. Praktisch für Fahranfänger: das Linksabbiegen ist sehr einfach.

Der Verkehrsdschungel Neuseelands

Mit dem Rad sind wir dann zweimal von Küste zu Küste über die Alpen auf der Südinsel (fast 800 km) und dann auf der Nordinsel die wichtigsten Touristenpunkte angefahren, die mehr oder weniger auf unserer Strecke lagen. Das nochmal fast 1200 km. Ganz besonders mies ist der ständige Wind, der nicht immer aus Westen kommt, der Regen kommt aber auch dort von oben. Den gabs für uns nur einmal so richtig einen ganzen Tag lang. Wir sind an dem Nachmittag nach der Tour tatsächlich - kein Witz - in der Jugendherberge "Arche Noah" unter gekommen. Dafür hat der Wind oft auch für uns gearbeitet. Nicht zu vernach-lässigen sind die ständigen Auf und Abs auf den hügeligen Straßen. Dabei kommen dann schon beträchtliche Höhenmeter zusammen. Radwege gibt es kaum. Meist auf stark befahrenen Strecken einen breiten Streifen. Aber es gibt auch Straßen, die wenig befahren sind. Die Highways sind die normalen Straßen und können auch unter Umständen nicht geteert sein. Den Expressway darf man auch noch mit dem Rad befahren, ist aber schon ein Gefühl, wie auf der Autobahn. 
Die Neuseeländer fühlen so wie auf der Autobahn und sind entsprechend rück-sichtslos Radlern gegen-über. Glas liegt sehr oft auf den Radstreifen. Dabei ist es echt bemerkenswert, dass wir nur einen einzigen Platten hatten, und das auch nicht wegen Glas.

 Diese Steinstraße hier nennt sich Highway (wenn auch "forgotten")

Da kann es auch mal so richtig schütten. Na gut, das hier ist der Dawson Fall

Auch wenn überall sehr viel gemeckert wird - vor allem die Schafe - ist das radln recht schön. Auf dem Rad hat man dann auch die Möglichkeit die verschiedenen Tiere von oben zu betrachten. Auf den Straßen gibt es einige zu sehen: Hasen, Opossums und Asphaltkatzen.

Asphaltkatzen haben sich in den letzen Jahrzehnten optimal an die Gegebenheiten angepaßt. Sie sind ein Meister der Tarnung und schmiegen sich zum Beutefang eng an die Straßen Neuseelands an. Durch das typische Reifenmuster auf ihrem Rücken sind sie fast nicht mehr auszumachen. Dadurch, dass sie fast ihre gesamte Körperflüssigkeit aus sich raus pressen, können sie oft tagelang bewegungslos auf Lauer liegen. Eine bedrohte Tierart gibt es auch in Neuseeland zum Greifen nah zu sehen: die Sandfliegen. Sie wurden von uns oft bedroht und teilweise - wenn im Zelt - ausgerottet. Die sind zwar klein, aber stechen mindestens genauso schlimm, wie unsere Mücken.

Hier eine Auswahl von Asphaltkatzen

Einen sehr guten Eindruck hat meistens der Fahrradsattel gemacht. Spätestens nach ein paar Tagen gibts Probleme mit dem Sitzen. Für den, der da auch Pickel bekommt, gibt es einen einfachen wenn auch nicht angenehmen Trick: aussitzen!

Die Südinsel ist sicherlich zum Radfahren interes-santer, würde ich auch jedem entfehlen. Dabei hat die Nordinsel aber Touris-tisch auch einiges zu bieten. Ganz besonders angenehm sind die thermal aktiven Gegenden um Roturua, wo sogar unser Zeltplatz eine Fußboden-heizung hatte. Die ganze Stadt raucht und stinkt nach Schwefel, soviel Löcher sind dort in der Erdkruste. Beim Graben am Strand hab ich mir in

Schöne Entspannung auf der Tour abseits der Straße

10 Zentimeter Tiefe die Hand fast verbrannt. Von einem Engländer hatten wir auf dem Weg nach Roturua noch einen Geheimtipp bekommen. Irgendwo im Busch entspringt ein heißer Fluß, der sich dann mit einem kalten Bach mischt. Dort konnte man dann wunderschön alleine im schwefelhaltigen Wasser baden. Gute Entspannung zwischen dem Radeln.

Hier in Rotorua stinkt aber was gewaltig ...

... hier kommts raus! Diese Erdlöcher im Stadtpark sind übrigens erst vor 5 Jahren beim einem kleinen Erdbeben entstanden.

Generell ist die Landschaft sehr interessant und vielseitig. Mal ostfriesisch flach mit Kühen, mal schottisch hügelig oder alpenmäßig bergig mit Schafen. Oder gar vulkanisch ohne Tiere. Die Vegetation variiert dabei von Kiefern, Farnen zu Palmen. Teilstrecken waren sogar subtropischer Regenwald.

 

Und dann ging es mit 60 km/h in 15 Minuten runter

Grundsätzlich ist der Neuseeländer äußerst nett, hilfsbereit und quatscht dich auch gleich an. Einer fragte, ob er uns helfen könnte und hat fast entsetzt reagiert, als wir sagten das wir (mit den Rädern) aus Deutschland kommen ("Mit dem Rad? Warum habt ihr kein Auto?"). Aber auch mit den Rad-Touristen kommt man leicht ins Gespräch, weil immer alle fragen wo man her kommt, wieviel heute geschafft usw. Fast alle Radler sind aber mehrere Monate unterwegs, was auch richtig ist, sonst sieht man kaum was. Da mußten wir uns schon ziemlich ins Zeug legen, um überhaupt was zu sehen. Täglich im Schnitt 80 km.

Sprachlich kommt man sich erst etwas veralbert vor. In Neuseeland wird das e nämlich oft wie das deutsche i ausgesprochen, wo es sonst normalerweise nicht gemacht wird: Seven, Tent und Check. Als am Flughafen der Beamte meinte er müsse das "Tent checken" haben wir erst nicht verstanden. Ganz besonders lustig sind dann die Durchsagen am Flughafen für die "Check-In Area". Das klingt dann wie Chicken-Area. Wir dachten schon an Vogelgrippe...

Oben: Ein Potwal (engl. Spermwhale) sagt Tschüß. Whalewatching in Kaikoura / Südinsel.

Links: Die Pancake Rocks zw. Greymouth und Westport ein Touristisches Muß (kurz anhalten, gucken, Kaffee trinken...)

In den touristischen Ballungsgebieten trifft man dann oft Leute wieder. Als wir in Taupo als beim Bier saßen, dachte ich schon ich bin zu hause, weil so viele Bekannte vorbei liefen.

Als Einzige auf dem Zeltplatz am Tahora Sattel. Totaler Rundumblick.

Wem es schon aufgefallen ist, die Namen sind oft sehr schwer zu lesen. Wanganui, Taumarunui, Wangamomona, usw. Wenn man da hin muß schafft man es vielleicht am Ende der Tour das auszusprechen. Zum Glück mußten wir nie nach Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupo-kaiwhenuakitanatahu. Es gibt aber auch bekannte Ortsnamen. So kommt man durch Stratford, Betlehem, Bombay usw. Der Ort mit dem längstem Namen oben liegt übrigens bei Wimbledon südöstlich auf der Nordinsel.

Reisetipps

Reisezeit bis spätestens Anfang März nehmen. Da wird es dann schon etwas frischer. Ende Dezember solls recht gut besucht sein, deswegen besser meiden.

Wer radln will am besten nur auf eine Insel beschränken, die Südinsel. Da sind dann 4 Wochen auch noch zu wenig. Die Nordinsel dann evtl. in 10 Tagen mit dem Auto fahren.

Die Zeltplätze, sogenannte Motor-Inns oder Holiday-Parks, sind mit Küche ausgestattet. Eine Küche hat immer Herde, Mikrowelle, Heißwasser-Kocher oder Boiler und Toaster. Wir hatten dreimal keine Küche in den 4 Wochen.

Der Radtransport hat recht problemlos geklappt. Verpacken sollten wir nur die Kette etwas. Haben aber noch etwas Schutz um den Lack gebaut. Pedale ab, Lenker querstellen und Luft aus den Rädern fertig ist das Rad für den Transport. Na gut, etwas Lackschäden muß man in Kauf nehmen. Dafür war der Transport aber im Ticket inbegriffen.

Richtig Spaß gemacht hat das radln in und nach Auckland dann nicht mehr. Es ist aber noch auszuhalten, wenn man nicht ganz in die Stadt muß. Christchurch dagegen ist eine sehr kleine Stadt, wo das radln auch Spaß macht.

Vorsicht bei den Streckenplanungen. Immer den Wind und die Höhenmeter beachten. Ein gutes Buch ist das "Pedalers Paradise", das die meinsten Strecken mit Profilen und Shoppingmöglichkeiten beinhaltet. Wir hatten allerdings den Lonely Planet Cycling New Zealand, der nur ausgewählte Strecken beschreibt. Ist aber auch eine sehr gute Hilfe und reicht aus.

Informationsbüros gibt es fast in jeder Stadt. Die helfen auch bei Buchungen usw.

Route Südinsel

1. Tag Christchurch 50 km Stadtrundfahrt und Strand
2. Tag Springfield 66 km erster Tourtag stetig auf 200 m hoch
3. Tag Arthurs Pass Village 88 km der langsame Tod zwei Pässe hoch und einmal Gegenwind
4. Tag Greymouth 105 km Regendesaster aber Berg runter. Leider nichts sehen können.
5. Tag Westport 110 km mit dem Wind an der Küste lang
6. Tag Reefton 85 km Spazierfahrt am Fluß zur "Town of Light",  die als erstes elektrisches Licht auf Neuseeland hatten
7. Tag Marua Springs 61 km kurze schöne Fahrt mit anschließemden Wellness-Programm
8. Tag Hanmer Springs 82 km interesante Fahrt am Flußbett
9. Tag Waiau 50 km kurzer Sprint ins Kaff als Zwischenstop
10. Tag Kaikoura 87 km Mittelschwere aber schöne Bergetappen und schnell noch Whale-Watching hinten dran

Route Nordinsel

11. Tag Lower Hutt bei Wellington 21 km nach der Bustour und Fähre schnell raus aus Wellington
12. Tag Otaki 87 km Stadt, Berg, Fluß, Meer
13. Tag Duddings Lake (vor Wanganui) 100 km windige, langweilige, ebene Fahrt mit Platten
14. Tag Patea 98 km windige Angelegenheit mit 2-Stop-Strategie und Schlußspurt
15. Tag Stratfort 66 km Schnauze voll vom Wind und dann das große Fressen
16. Tag Stratfort (Pause) 46 km zu den Dawson Falls am Mt. Taranaki
17. Tag Tahora Saddle 78 km schaltfreudiger Tag und Ruhe auf dem "Sattel" mit schöner Rundumsicht
18. Tag Taumarunui 83 km keine Power,  weil kein Tee oder Kaffee und Hügel
19. Tag Turangi 65 km schöne Bergetappe bei bestem Wetter
20. Tag Taupo 55 km schön am See mit Genußtour durch die Stadt
21. Tag Rotorua 90 km mit Wind und Bad in heißen Quellen
22. Tag Rotorua (Pause) 15 km Faule Eier Tag und kurz aufm Berg
23. Tag Katikati 115 km kühle,  lange und anstrengende Etappe mit Zeltplatzsuche
24. Tag Tararu bei Thames 92 km längere Tour, nette Pause
25. Tag Auckland 110 km stressige und feuchte letzte Tour

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