| Werbung |

Rahbiat-Banking - Schuldeneintreibung

Styrkeproven 2009

| Fundstücke |
Fundgrube
...

| Rahtgeber |
Ölteppich selbst gemacht
Biergarten
Stilles Wasser

Kleptomani sinnvoll nutzen

Verbinden: Wolkenbruch

Radrennen von Trondheim nach Oslo

Wer sich vom Ötztalmarathon oder irgendwelchen 10 Stunden Iron Mans unterfordert fühlt, kann mal die große "Kraftprobe" oder - wie der Norweger sagt - "Styrkeproven" probieren. Hierbei geht es darum, ca. 543 km von Trondheim nach Oslo am Stück zu fahren (optional auch mit Übernachtung). Dabei überwindet man ca. 3200 Höhenmeter, die Strecke ist also auch nicht flach. Auch wenn es mittem im Sommer ist, kann einem das Wetter schon zu schaffen machen. Regen oder gar Schnee in den Bergen kann vorkommen. Was das Ganze interessant macht, ist der Zeitpunkt: Sonnenwende. Das heißt, es findet am Wochenende zum Sommeranfang statt. Zu der Zeit wird es Nachts quasi nicht dunkel! Einzig zwischen 1 und 3 Uhr (vor Oslo) wird es etwas dämmerig. Die Sonne leuchtet aber aber immer noch im Norden.

| Mitwirkende |

Arnold Marak als Fahrer und professioneller Motivator
Barbara Polzer als Fotografin, Begleitfahrzeugfahrerin und als Mottoideengebung dank des Shirts
2 Schweden als Pacemaker
Judas Priest für Musik und dem Titelsong "Painkiller"
Die Sonne als Nachtbeleuchtung
Nicht beteiligt war Helmut Kohl an der Sonnenwende
Meine Langstrecken-Radhose von Assos
Ralf und Michael als Ideengeber

Es kann Freitags abends oder Samstag morgens gestartet werden. Je nachdem welche Zeit man sich vorstellt. Ende der Veranstaltung ist dann Sonntag abend. Bei der Anmeldung muß man sich in einem Startblock (bzw. Startzeit) registrieren.

3 Minuten vor dem Start

9:14 Uhr: Der Start. Ein Norweger zählt lustlos von 10 runter. Er macht das sicherlich jetzt schon seit 6 Uhr und alle 3 - 5 Minuten bei 30 Startern. Das Wetter macht uns Hoffnung, immerhin war es gestern schön. Wir fahren gemütlich los - etwas Hochachtung vor der langen Zeit, die wir fahren müssen. Nach 10 min. fängt es an zu regnen und hört die näxten 4 Stunden nicht wieder auf.

Noch ein letzter Blick auf Trondheim

Inzwischen macht Arnold ein Gesicht wie 2 Tage Regen - na gut, wir hatten ja auch 2 Tage Regen. Seine Performance ist auf 0, was mich etwas erleichtert, da ich sonst nicht mit halten kann. Ein kurzer Stopp zum Pinkeln und etwas Heißes (man weiß nicht, was es ist, aber es ist lecker) und weiter geht's.

Da wir uns langsam hocharbeiten - in der Rangliste und in der absoluten Höhe - wird es auch kälter. Ich spüre meine Hände beim Bremsen nicht mehr. Wenn das so weiter geht, spüre ich vielleicht auch gar nichts mehr und ich wache einfach nur wieder im Ziel auf.

Gerade trocken geworden

"Faster than a bullet
Terrifying scream
Enraged and full of anger
Hes half man and half machine"

Doch da: der Himmel reißt auf, die ersten Sonnenstrahlen auf Arnolds Beinen setzen sich um ein einem raketenartigen Vorschub. Meine Lunge und Beine explodieren den Berg hoch.

Es ist Zeit die wasserdichten Socken zu wechseln. Die haben zwar den Vorteil, dass sie wasserdicht sind - also das Wasser nicht rein lassen - aber auch den Nachteil, dass sie wasserdicht sind - also das Wasser, wenn es von oben rein läuft, nicht rauslassen.

Unsere Fans

Die Stimmung geht hoch, wir finden eine recht flotte Gruppe und fahren mit denen den Berg auch wieder runter. Danach erstmal Pause bei Sonneschein mit heißer Suppe - viel zu lange (45 Minuten). Aber wenn man schon mal vom Rad runter ist ... Wir waren schon 6 Stunden unterwegs, gefühlt waren es aber nur 3. Danach rollen wir leicht bergab und mit Wind nach Lillehammer. Und wir geben Gas mit Windschattenwechsel.

"Rides the metal monster
Breathing smoke and fire
Closing in with vengeance soaring high

He is the painkiller
This is the painkiller"

Die Strecke wird irgendwie langweilig. Lange breite Straßen, kaum Radler zu sehen. Ich will schalten, weiß aber nicht, ob ich nach oben oder unten schalten soll. Soll ich stärker treten oder schneller. Warum überhaupt, der Gang passt doch? Ich löse meinen Konflikt durch lethargischen Starren auf Arnolds Hinterrad. Vielleicht esse ich was? Aber das ist ja noch anstrengender.

Wir überholen wieder ein Gruppe, nachdem wir hinten dieses ewige Langsam-schnell-Gefahre nicht mehr ertragen konnten. Und dann gabeln wir noch einen einzelnen Fahrer auf, der unser Tempo fährt. Mit ihm zusammen fahren wir etwas schneller noch ca. 20 km nach Lillehammer. Wieder zu lange Pause, Kaffees, Sockenwechsel in die etwas Wärmeren. Inzwischen ist es 22 Uhr und immer noch taghell, als es auf die jetzt etwas interessantere Strecke über kleinere Straßen geht. Die Sonne steht hinter uns im Norden und verschwindet dann irgendwann für ganz kurze Zeit am Horizont.

Leider nicht Teil der Strecke, aber noch Norwegen. Ein anschließender Urlaub lohnt sich auf jeden Fall!

Es ist an der Zeit für Licht. Mein Vorderlicht hat sich gerade durch das Geholper vom Lenker verabschiedet. Ich konnte noch die Einzelteile aufsammeln. Mein Rücklicht will ohne Absteigen nicht angehen (ist doch eine gefährliche Aktion während der Fahrt). Um 1 Uhr bei der letzten kurzen Pause stelle ich fest, dass auch das nicht mehr geht, wegen dem Regen vorher. Ok, geht auch ohne, so dunkel ist es ja nicht und wird ja auch schon wieder heller.

Wir fahren weiter und diesmal ziehen wir das Tempo an. Es wird immer schneller. Wir gabeln noch 2 Schweden auf, mit denen wir vorher auch schon gefahren sind. Die müssen ja wohl etwas langsamer gefahren sein, sonst hätten wir sie nicht eingeholt. Dann geben sie aber jetzt Gas. Es werden keine Gefangenen mehr gemacht.

"Through boiling clouds of thunder
Blasting bolts of steel
Evils going under deadly wheels

He is the painkiller
This is the painkiller "

Ich würge mir noch einen Riegel rein, verrecke dabei beinahe, weil ich kaum Luft bekomme und dann auch noch den falschen Gang beim Hochfahren hatte. Wie ein Schwamm sammeln wir unterwegs immer wieder Leute ein, die aber meinst nur kurze Zeit unser Tempo halten können. Mein Tacho ging nie richtig und ich weiß gar nicht wieviel wir noch müssen. Hab nur eine ungefähre Ahnung wieviel wir noch müssen, und ich will es auch gar nicht wissen. Das Problem sind ja immer die letzten 10 bis 1 km. Wenn du nicht weißt, wann die kommen, hast du auch kein Problem. Und das hat geklappt.

"Faster than a lazer bullet
Louder than an atom bomb
Chromium plated boiling metal
Brighter than a thousand suns"

Ok, irgendwann sieht man Vororte von Oslo und dann gehts auf die Autobahn (!). Der Schwede sagt zu mir "Last Hill". Au mann, auch noch ein Berg!? Aber souverän gemeistert und wieder viele Leute überholt als würden die stehen. Man merkt förmlich wie die sich quälen. Ich hab keine Zeit über Schmerzen, Langeweile, Erschöpfung etc. nachzudenken. Ich muß fahren, um mit den anderen dreien mithalten zu können.

Ein paar Kurven noch, die Straße wird enger, mehr Leute zu sehen, ein Bogen und die Strecke hört auf - 3:47 Uhr. Huch! Ach, das Ziel!. Und ich dachte es geht noch weiter. Aber es reicht. Wir sind mit den Schweden ins Ziel gekommen. Und das witzige ist: Wir sind auch zusammen exakt in der selben Gruppe um 9:14 Uhr gestartet. Es gibt Pizza und Cola. Eine Stimmung wie auf einer Beerdigung. Alle laufen wie ferngesteuert durch die Gegend - mit schwachen Batterien.

"This is the painkiller

Wings of steel painkiller

Deadly wheels painkiller"

Danach kommt noch das Aha-Erlebnis. Mir war unterwegs schon aufgefallen, dass es auf 7 Grad abgekühlt hatte, aber das hatte keinen so richtig gestört. Man hat sich dran gewöhnt. Aber als wir den Duschraum betreten haben, wurde uns erst klar, wie kalt es und uns eigentlich war.

Logistisches und Tipps

Anreise

Günstig mit der Norwegian Airline - frühzeitig buchen. Am besten versucht man jemand zu bereden, das Begleitfahrzeug zu machen. Die Strecke von Oslo nach Trondheim kann mit dem Auto auch schon 7 Stunden dauern. Wir haben einen Zwischenstop in Lillehammer gemacht. Sinnvoll schon mal ne kurze Strecke nach dem Flug (Ankunft Spätnachmittags) zu fahren.

Nachher bietet sich natürlich noch ein Kurzurlaub in Norwegen an.

Dafür sollte man sich ein paar Tage Zeit nehmen, also Mittwochs Ankunft - Lillehammer, Donnerstag Abends Ankunft in Trondheim. Freitags Unterlagen abholen und Testfahrt machen.

Unterwegs

Die Verpflegung ist ausreichend, ca. alle 50 km. Wir haben auch nicht jede Station mit genommen. Es gibt auch keine Leckereien, aber es reicht: Brote, Bananen, Suppe, Kaffee, Wasser und Iso. PowerBars sind eine gute Ergänzung. Licht sollte man mitnehmen, es geht notfalls auch ohne.

Wer kein Begleitfahrzeug hat, kann ein Gepäckstück von Trondheim nach Oslo transportieren lassen. Allerdings könnte ich mir es etwas beschwerlich am Ziel vorstellen, wenn man irgendwie mit den kaputten Beinen noch zur Bahn oder zum Hotel muß. Man möchte da eigentlich nicht mehr laufen geschweige denn Radln.

Training

Da will ich keinem rein reden. Während Arnold auf Zypern als Radguide regelmäßig bis max. 200 km am Stück gefahren ist, hab ich mich an einem Plan gehalten, bei dem man jedes Wochenende ca. 12 % weiter gefahren ist. Die letzte Ausfahrt war dann 375 km mit ca. 3000 hm (Empfehlung war 75 % der Strecke zu schaffen). Anschließendes Wochenende noch ein Bergtraining mit 5000 hm (bei 320 km).

Bitte nicht die Hügel vor Oslo unterschätzen! Etwas Bergperformance ist äußerst hilfreich.

| Verschiedenes |

Helfen sie mit das Bildungsnivau niedrig zu halten, lesen sie meine Seite!

Roy Black (ist doch verschieden, oder?)

| Werbung |


Was anderes kommt mir nicht in die Tüte!